Love'n'crime & nette Nachbarn_1

Hagen van Tronje
Nicht immer zahlt die Versicherung
aus der Reihe: Love'n'crime & nette Nachbarn
Kurzgeschichten, 2014
85 Seiten
7,00 Euro (zu bestellen unter:
info@zwiebelfischverlag.de

Er war immer so freundlich ...

... er grüßte auch, und man konnte angenehm mit ihm plaudern. Wir wohnten Wand an Wand, viele Jahre lang. Ich kann gar nicht glauben, wovon Sie da reden, was geschehen sein soll. Sind Sie sicher, dass wir von ein und derselben Person reden?

 

„Die Dinge, die man am meisten fürchtete, waren oft gar keine Bedrohung, während diejenigen, an die man niemals dachte, den Ausschlag geben und dafür sorgen konnten, dass einem das eigene Leben mit einem Riesenknall um die Ohren flog.“

Greg Illes in „Ewiger Schlaf“

 

Eine von acht Kurzgeschichten:

Kritikertango

Genies waren rar gesät und schwer zu finden.

Manchmal beschlich ihn das Gefühl, dass sie gerade um seine Person einen Bogen schlugen. Sämtliche Schreiberlinge, die er kennengelernt hatte, egal, ob Männer oder Frauen, nahmen sich zu wichtig. Sie wollten Eindruck schinden mit ihren Ergüssen, etwas darstellen, was immer das auch sein sollte,  und sie fühlten sich auf den Schlips getreten, wenn man ihnen die Maske vom Gesicht riss. Manche ihrer Geschichten waren durchaus spannend, das stritt er gar nicht ab, aber sobald man am Ende angelangt war, erwies sich der gesamte Text als hohle Nuss. Nur geschrieben, um zu unterhalten, und so etwas würde er niemals akzeptieren.

Genau das hatte er gestern Abend in der Sendung wieder einmal nachdrücklich klar gestellt. Der Kerl, dessen Namen längst aus seinem Hirn getilgt war, hatte sich ausgiebig über einen Angeltrip ausgelassen, plastisch, nachvollziehbar, wie aus einem Guss. Aber es ging in der Literatur nicht darum, die Wirklichkeit so originalgetreu wie möglich abzubilden. Realität und Fiktion müssen ineinander verschmelzen und als Leser möchte man auch Neues erfahren, etwas für seine Bildung tun. Das hatte er dem Kerl gesagt, und dass es für viele Schreiberlinge besser wäre, sich einen Beruf zu suchen und nur in der Freizeit ein wenig zu schreiben, um es abends den Kindern zum Einschlafen vorzulesen oder sich bei Familienpartys ein wenig feiern zu lassen. Ein Genie aber, das würde er, Holger Svensson, schon nach dem ersten gelesenen Satz erkennen. Am Ende war der Kerl mit hochrotem Kopf aus dem Studio gerauscht. Nun, in seinem Job ging es nicht darum, Verbündete auf der Gegenseite zu finden. Man diente der Kunst, musste sie bewachen, beschützen, sonst würde jeder Dahergelaufene behaupten, dass er große Werke produziert. Mehr Lesen

Die schwach leuchtende Pose war abgetaucht, ohne dass er es bemerkt hatte. Als er die Sehne einholte, fehlte der Wurm. Die Fische nutzten seine mangelnde Konzentration aus.

Du bist hier um abzuschalten, ermahnte er sich und versuchte, seine Aufmerksamkeit auf die Umgebung zu lenken. Wenn der Wind auffrischte, rauschten die Blätter hinter ihm, während die Wellen mit einem immer gleich bleibenden Rhythmus gegen den Steg klatschten, und die Frösche, die am Ufer zu seiner rechten Seite saßen, veranstalteten ihre ohrenbetäubenden Liebeskonzerte, dass man meinte, jemand hätte kleine Motoren im Schilf versteckt. Im Grunde entsprach die Stimmung exakt jenem Bild, das der Kerl am Abend zuvor in seinem Text beschrieben hatte. Wenn der ihn jetzt hier auf dem Steg sähe, ha, der würde die Welt nicht mehr verstehen!

Seine Gedanken schweiften abermals ab und kreisten um den vergangenen Tag. Seit ein paar Jahren war er Mitglied der Kritikerrunde, die allmonatlich zur besten Sendezeit ausgestrahlt wurde. Gestern hatte ihm der Programmchef jedoch ein Angebot unterbreitet, eine eigene Sendung, die nur auf seine Person zugeschnitten sein würde. Holger Stevenson und das geschriebene Wort sollte sie heißen, das wusste er schon, und sie würde seinen Stellenwert in der Literaturwelt unterstreichen.

Unvermittelt wurde die Idylle zerschnitten, als hätte jemand eine messerscharfe Rasierklinge durch die Luft geschwungen. Ein lang anhaltender Schrei hing in der Luft. Die hohe Tonlage verlieh ihm eine durchdringende Note, und seine Echos verteilten sich über den gesamten See. Sie rollten von einer Seite zur anderen und wieder zurück.

Anfangs begriff Holger Svensson gar nichts. Dazu hatte er sich viel zu tief in seine eigene Gedankenwelt versponnen. Doch der Schrei sorgte dafür, dass die Farben der Bilder in seinem Kopf ineinanderliefen als hätte jemand einen Eimer Wasser darüber geschüttet. Der Schrei klang wie von einem Tier, das, einem Impuls folgend, dem Metzger von der Schlachtbank gesprungen war, bevor der erste Schlag niedergehen konnte. Doch in seiner Todesangst versagten ihm die Beine den Dienst, so dass es keinen Schritt fliehen konnte. Es blieb vor seinem Schlächter stehen und schrie ihn ohnmächtig, halb kirre an, solange, bis es endgültig erlöst werden würde, wie es von Anfang an auch vorgesehen war. Holger Svensson spürte die Gänsehaut, die seinen Körper überzog, und auf den Armen richteten sich die Härchen auf. Stocksteif,  mit weit aufgerissenen Augen stand er auf dem Steg und versuchte die mondbeschienene Dunkelheit zu durchdringen. Doch er konnte den Ursprung des Schreies nicht orten. Als er endlich verklungen war, herrschte für einen Moment Totenstille. Die unermüdlichen Fröschlein waren verstummt, und selbst der Wind schien beeindruckt zu sein. Das Blätterrauschen hatte sich ebenso verabschiedet wie das Plätschern des Wassers.

Ob das Geräusch von einem Vogel stammte, der in der Paarungszeit steckte? Vielleicht war der bei der Weibchenvergabe zu spät gekommen oder im Kampf gegen einen Rivalen unterlegen gewesen. Nun, er zwar hatte keine Ahnung von der Vogelwelt und ihren Ritualen, aber er wusste, dass Katzen wie Babys schreien konnten, wenn sie rollig sind. Warum sollten sich Vögel anders verhalten?

In diesem Augenblick lief ein Zittern durch die Angelrute in seiner Hand und die Pose sank erneut. Sofort setzten die oft geübten, immer wieder angewandten Reflexe ein und begruben den unheimlichen Schrei unter sich. Er riss die Leine an und begann die Sehne aufzurollen. Die Angelrute bog sich unter der Last am Haken.

Ein fetter Brocken, frohlockte er, wie ich es versprochen habe: Für das Mittagessen sorge ich heute selbst....

Die Spannung löste sich unvermittelt aus der Angelrute, so dass er überrascht einen Schritt nach hinten tat, die Hand von der Rolle zog und mit dem freien Arm durch die Luft ruderte, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Etwas landete polternd auf den Brettern des Steges, das er im fahlen Mondlicht nicht erkennen konnte. Er bückte sich und griff nach der Taschenlampe, die neben dem Rucksack lag. Verblüfft starrte er auf das Fischskelett, das der Lichtstrahl aus der Dunkelheit schälte. Die Schwanzflosse war noch intakt, auch am Kopf hingen weiße Fleischfetzen, doch dort, wo sich die Augen befunden hatten, gab es lediglich zwei leere Höhlen. In einer davon steckte der Angelhaken. Wer weiß, wie lange das Ding schon im Wasser herumgetrieben war. Irgendwann musste es sich im Geäst umgefallener Bäume verfangen haben, von denen es im See wimmelte. Deswegen hatte sich die Angelrute anfangs durchgebogen. Die Länge des Skeletts deutete auf einen ehemaligen Chef in den Tiefen des Sees hin, einen Hecht vielleicht. Seine Herrschaft war jedoch unwiderruflich beendet, und die Überreste boten keinen schönen Anblick.

Ohne das verweste Ding zu berühren, schnitt Holger Svensson die Sehne ein Stück oberhalb ab, nahm sie zwischen die Finger und schleuderte das Zeug so weit es ging in die Richtung des Schilfgürtels. Mochten sich die kleinen Quäker, die längst wieder zu alter Konzertstärke zurück gefunden hatten, damit auseinandersetzen!

Auch wenn ihm die Logik der eigenen Erklärungen einleuchtete, war ein flaues Gefühl in seinem Bauch zurückgeblieben. Er setzte sich, zog den Rucksack heran und holte den kleinen Flachmann heraus. Normalerweise trank er daraus nur nach einem erfolgreichen Fang oder im Winter, wenn Finger und Zehen klamm wurden. Der Schnaps brannte sich seinen Weg durch die Kehle, die Speiseröhre entlang bis in den Magen hinunter. Eine Minute später rollte eine heiße Welle durch seinen Körper und breitete sich überall hin aus. Er stopfte sich den Rucksack in den Rücken, lehnte sich zurück und sah zum halb gefüllten Mond hinauf, der immer wieder von vorbeiziehenden Wolken verdeckt wurde. Der kurzzeitige Gedanke, alles einzupacken und nach Hause zu fahren, löste sich in Luft auf. Warum sollte er aufgeben? Er fühlte sich wie bei einer der Sendungen. Je größer der Widerstand auf der Gegenseite, desto stärker fühlte er sich herausgefordert. Wenn einer der Schreiberlinge versuchte, seinen Kritiken zu widersprechen, sie sogar auszuhebeln, desto besser kam er in Fahrt, und es bereitete ihm höchstes Vergnügen, sein Gegenüber in alle Einzelteile auseinanderzunehmen. Und er hatte versprochen, dass heute frischer, eigenhändig gefangener Fisch auf den Tisch kam - also würde genau das geschehen!

Entschlossen bastelte er einen neuen Haken an die Angel und präparierte auch die zweite, die er mitgenommen hatte. Jetzt ging er aufs Ganze, war hochkonzentriert. Die Gedanken an Fernsehsendungen und sämtliche Schreiberlinge dieser Welt lösten sich auf. Es existierte nur noch der See, zwei Angeln und seine Gegner unten im Wasser, die versuchten, ihr eigenes Spiel mit ihm zu spielen. Das Ende der einen Rute klemmte er zwischen zwei Brettern fest, während er sich mit der anderen lauernd an den Rand des Stegs setzte. Jede Faser seines Körpers war angespannt. Es dauerte nicht lange, bis die Pose der Angel, die er in der Hand hielt, leicht trudelnd nach unten sank. Holger Svensson sprang auf. Für einen kurzen Augenblick glaubte er, Licht im Wasser zu sehen. Doch es handelte sich wohl nur um das Nachglühen der Pose. Beim Einholen der Sehne spürte er, dass das Gewicht enorm war. Doch es gab keinen Widerstand. Vielleicht wollte ihn das Mistvieh austricksen? Er griff zum Kescher, als sich der Haken kurz vor dem Steg befand und tauchte ihn ins Wasser. Aber sein Fang wehrte sich noch immer nicht. Kein Wunder, wie er gleich darauf feststellte, denn im Netz lag eine tote Katze, die am Schwanz festgebunden war. Holger Svensson ließ Kescher und Angel auf den Steg fallen. Er trat einen Schritt zurück, ließ sich neben seinem Rucksack nieder und griff erneut nach seinem Flachmann. Als er die Flasche absetzte, war deren Inhalt leer.

Da reagierte die Pose der zweiten Angel. In Erwartung einer erneuten Überraschung, stellte er den Flachmann ab und zog die Rute aus der Verankerung. Es gab kaum Widerstand, trotzdem spürte er, dass etwas am Haken hing.

Als der gespaltene Pferdehuf vor ihm auf den Steg lag, durchzuckte ihn für einen kurzen Moment der Fetzen des Wiedererkennens. Irgendwie kam ihm all das hier bekannt vor, als habe er die gesamte Szene schon einmal erlebt. Doch er konnte den Moment nicht wirklich festhalten. In dieser Nacht waren zu viele Zufälle im Spiel. Da steckten Menschengedanken hinter. Trieb jemand einen Spaß auf seine Kosten? Oder wollte ihn jemand aus seinem Revier vertreiben? Aber so schnell wurde man einen Holger Svensson nicht los!

„Komm raus, du Hund!“, schrie er dem See entgegen, „Ich weiß, dass du da bist!“

Die Wasseroberfläche blieb so unberührt und ruhig wie zuvor. Das steigerte seine Wut. Zudem hatte ihm der Klang der eigenen Stimme neuen Mut eingeflößt und den Glauben an die eigene Stärke bekräftigt.

„Los, stell dich!“, brüllte er. „Mann gegen Mann, dann musst du nicht als Feigling sterben! Hier, ich komme dir sogar entgegen.“

Befeuert von der eigenen Courage sprang Holger Svensson vom Steg. Das Wasser, das ihm an dieser Stelle bis knapp über die Hüften reichte und seine Hose füllte, bemerkte er kaum. Dafür den Lichtschein, der kurz vor ihm aufblitzte. Also doch, er hatte Recht gehabt!

Plötzlich spürte er, wie sich etwas in seinen rechten Oberschenkel bohrte. Kurz bevor der Schmerz seine Nervenenden zu fassen bekam, fiel ihm ein, woher er die Abläufe kannte. Es handelte sich um eine Geschichte, deren Hauptheld, ein alter Berufsschullehrer, der im Fach Mathematik unterrichtet, von alptraumhaften Vorgängen heimgesucht wird als er am Ufer des Teiches sitzt, der sich in seinem Garten befindet. Erst ertönt ein unmenschlicher Schrei. Kurz darauf treibt ein Fischkadaver mit noch intakter Schwanzflosse und einem Kopf ohne Augen auf dem Wasser, und eine leblose Katze, die am Schwanz festgebunden ist, hängt im Geäst eines Baumes. Als der Lehrer entsetzt aufspringt, um zu seinem Haus zurück zu kehren, stolperte er über einen gespaltenen Pferdefuß, der auf dem Weg liegt.

Der einsetzende Schmerz im Oberschenkel vertrieb die Erinnerungen. Mühsam hievte sich Holger Svensson zurück auf den Steg. Als er rücklings auf den Holzbohlen lag, konnte er den Harpunenspeer sehen, der aus seinem Oberschenkel ragte. Verdammt, auch eine Harpune war Bestandteil der Geschichte! Wenn er nur richtig denken könnte, dann würde er vielleicht den Zusammenhang erkennen.

Er hörte, wie das Wasser erneut in Bewegung geriet. Gleich darauf betrat jemand den Steg. Vom fahlen Mondlicht beschienen beugte sich ein Gesicht über ihn, dass er noch nie zuvor gesehen hatte. Dreitagebart, spitzes Kinn, eine Taucherbrille saß hochgeschoben auf seiner Stirn, und die Stimme, die ertönte, war dünn, neigte unverkennbar dazu, sich zu überschlagen, wenn sie in Bedrängnis kam. Ein gefundenes Fressen für Holger Svensson, wenn ihm so jemand im Studio gegenübersaß. Doch jetzt hatte sich der Schmerz auf seine Stimmbänder gehockt.

„Und“, fragte die dünne Stimme, „haben Sie’s erkannt?“

„Geangelt ...“, stöhnte Holger Svensson, “geangelt ... hat der Typ aber nicht ...“

„Können Sie sich noch an das Ende der Geschichte erinnern? Oder wollen Sie es noch einmal lesen?“

Holger Stevenson starrte auf den Stapel eingeschweißten Papiers, der ihm entgegengehalten wurde. Auf der Klarsichtfolie perlten noch die Wassertropfen. Der Tango des Berufsschullehrers sprang ihm als Titel ins Auge und der Autorenname darunter, dessen Klang einer Satire entsprungen zu sein schien: Primus Meier. Jetzt erinnerte er sich wieder: Der Berufsschullehrer wird von einem ehemaligen Schüler heimgesucht, den er in drei Jahren Ausbildung angeblich so drangsaliert und niedergemacht hatte, dass er für diesen das Böse in Gestalt des Leibhaftigen verkörperte.

Holger Svensson hatte auf die Bewerbung nicht geantwortet, erst recht nicht daran gedacht, Primus Meier ins Studio einzuladen. Aber in der nächsten Sendung hatte er dessen Machwerk als absolutes Negativbeispiel vorgestellt und nach allen Regeln der Kunst verrissen.

„Erscheint Ihnen die Erzählung noch immer absolut unrealistisch?“ fragte der Taucher.

„Die ... Fantasien ... eines durchgeknallten Psychopaten!“

„Gut, dann müssen wir das Ganze bis zum Ende durchspielen.“

Holger Svensson bäumte sich auf.

„Ihr verdammten, hirnverbrannten Schreiberlinge!“, brüllte er, „ihr nehmt euch alle viel zu wichtig, eure Egos sind nur aufgeblasene Luftballons...“

Ihm wurde schwarz vor Augen und seine Stimme brach, was ihm lange nicht mehr passiert war.

Einen Augenblick später hatte er sich wieder gefangen und die Bilder wurden klarer. Nur das Atmen fiel ihm schwer, und auf seinem Brustkorb lastete ein unerklärlicher Druck. Mühsam hob er den Kopf. Dort, wo eben noch Primus Meier gestanden hatte, war ein Luftloch. Die Wasserfläche lag ruhig, und drüben, auf der gegenüberliegenden Seite des Sees, ging die Sonne auf. War der Flachmann zu viel gewesen, so dass er ein paar Stunden geschlafen hatte?

Holger Svensson blickte zur Seite. Die beiden Angeln lagen neben ihm. Dazwischen ein auseinandergefaltetes Stück Papier und ein aufgerissener länglicher Karton. Seltsamerweise war darauf die Grafik einer Harpune zu erkennen. Dabei hatte er noch nie versucht, mit so einem Ding zu fischen. Er wusste nicht einmal wie man damit umging. Als sich sein Blick senkte, begriff er kurzfristig den Zusammenhang, bevor seine Augen begannen, immer schneller in den Höhlen zu rollen.

Der Harpunenspeer war zwar aus dem Oberschenkel verschwunden. Dafür steckte er jetzt tief in seiner Brust. Auch den Lehrer hatte man am Ende mit einer Harpune im Brustkorb gefunden, die Bedienungsanleitung neben sich. Der Fall war als zwar skurril eingestuft, aber als eindeutiger Unfall zu den Akten gelegt worden. Von einem Mathematiklehrer, einem Theoretiker erwartete schließlich niemand, dass er sich im praktischen Umgang mit Waffen auskannte. Ebenso lag es im Bereich des Vorstellbaren, dass ein Kritiker die Harpune falsch herum hielt, wenn er sie zum ersten Mal ausprobierte. Doch das war es nicht, was Holger Svensson erst den Verstand raubte, dann für immer die Luft zum Atmen nahm.

Er hatte das Genie nicht erkannt, als es seinen Weg kreuzte.